Neoprenanzug

Es gibt einerseits den Ganzkörper-Neoprenanzug und andererseits den Shortie mit kurzen Ärmeln und Beinen. Beide sind wasserdicht, aus synthetischem Kautschuk hergestellt, bestehen aus mehreren Schichten und dienen als Kälteschutz. Die innere Schicht aus isolierendem Neopren enthält kleine Luftbläschen, welche die Körperwärme speichern. Die äußere Schicht aus Nylon oder Lycra schützt vor Verletzungen, Abrieb und Sonne.

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Vorteile Neoprenanzug:

Längeres Schwimmen und Spielen im kalten Wasser durch Wärmeisolierungen?

Einer der größten Vorteile eines Neoprenanzugs ist seine Fähigkeit, die Körperwärme zu speichern. Besonders an kühleren Tagen oder bei längeren Aufenthalten im Wasser sorgt der Anzug dafür, dass Dein Kind nicht so schnell friert, Energie verliert oder sich unwohl fühlt. Gerade für Wassersportarten wie Surfen oder Schnorcheln ist das ein echter Vorteil.

Schutz vor Sonne und Abschürfungen

Ein Neoprenanzug schützt nicht nur vor der Kälte, sondern auch vor schädlicher UV-Strahlung. Besonders bei langen Aufenthalten am Wasser oder auf dem Surfbrett ist dies ein wichtiger Vorteil. Zudem schützt der Anzug vor Kratzern und Abschürfungen, die durch den Kontakt mit Felsen oder Sand entstehen können.

Nachteile Neoprenanzug:

An- und Ausziehen kann schwierig sein

Neoprenanzüge sitzen eng am Körper und bieten eine zweite Haut, was komfortabel ist, aber auch bedeutet, dass das An- und Ausziehen manchmal etwas anstrengend sein kann. Besonders für kleine Kinder kann das Material schwer zu handhaben sein.

Einschränkung der Bewegungsfreiheit

Ein dicker Neoprenanzug kann die Bewegungsfreiheit einschränken, was besonders für Kinder, die gerne aktiv sind, störend ist. Zwar bietet der Anzug Schutz, aber der Komfort beim Schwimmen und Spielen kann unter der eingeschränkten Beweglichkeit leiden, so dass die Kinder die Bewegung im Wasser nicht mit allen Sinnen geniessen können.

Erschwerter Lernprozess beim Schwimmen und Tauchen

Es besteht ein Risiko darin, dass Neoprenanzüge den natürlichen Schwimmlernprozess behindern können. Da der Neoprenanzug den Auftrieb künstlich verstärkt, erlernen Schwimmanfänger nicht, wie sie ihre eigene Körperposition im Wasser ausbalancieren oder wie sie ohne Hilfsmittel an der Oberfläche bleiben. 

Dazu kommt natürlich, dass durch den Auftrieb des Anzugs das Tauchen und Streckentauchen wesentlich erschwert wird. Es kann also sehr lange dauern bis das Tauchen damit erlernt wird und das Kind könnte dadurch die Freude daran verlieren. 

Dies alles kann den Fortschritt verzögern und zu einer falschen Technik führen, die später mühsam korrigiert werden muss. Ausserdem könnten die Kinder so die Gefahr im Wasser falsch einschätzen.

Ein Neoprenanzug ist ein praktisches Hilfsmittel, aber keine Garantie für Sicherheit im Wasser  – ständige Aufsicht und Schwimmkenntnisse bleiben unerlässlich.

Kosten und Pflegeaufwand

Neoprenanzüge sind nicht gerade günstig und sie benötigen eine gewisse Pflege. Nach dem Gebrauch sollte der Anzug gründlich abgespült und zum Trocknen flach ausgelegt werden. Bei intensiver Nutzung kann dies einen zusätzlichen Aufwand verursachen.

Passform ist entscheiden

Der Anzug muss richtig sitzen, um effektiv zu sein. Ein zu enger oder zu loser Neoprenanzug kann sowohl die Bewegungsfreiheit beeinträchtigen als auch die isolierende Funktion verringern. Es ist wichtig, den Anzug anzuprobieren und sicherzustellen, dass er bequem und funktional ist.

Schwimm-Shorties aus Stoff

Schwimm-Shorties sind Badeanzüge oder Schwimmanzüge, die optisch und funktional wie Neoprenanzüge wirken. Diese Modelle bestehen aber aus leichteren, elastischeren Stoffen wie Polyester, Spandex oder Nylon, haben kurze Ärmel und Beine, ähnlich wie ein T-Shirt mit Shorts und bedecken den Oberkörper sowie Teile der Arme und Beine. 

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Vorteile Stoff-Shorties:

Bewegungsfreiheit

Stoff-Shorties sind flexibel und erlauben Deinem Kind, sich im Wasser frei zu bewegen, was besonders bei Schwimmanfängern wichtig ist.

Kein Auftrieb

Das Schwimmen ohne Neopren bereitet besser auf reale Schwimmsituationen vor. Ohne Auftrieb muss Dein Kind mehr Kraft einsetzen, um sich über Wasser zu halten, was die Muskulatur stärkt und die Ausdauer verbessert. Schwimmen ohne Neopren führt zu einem solideren Fundament und einer nachhaltigeren Entwicklung der Schwimmfähigkeiten. Tauchen ist „normal“ möglich.

Komfort

Der weiche Stoff fühlt sich angenehm auf der Haut an und verhindert Scheuern, was bei längerem Tragen im Wasser vorteilhaft ist.

Schnelle Trocknung

Viele Stoffe, die für Schwimm-Shorties verwendet werden trocknen schnell, was praktisch für mehrere Schwimmeinheiten oder den Strand ist.

UV-Schutz

Einige Modelle bieten einen eingebauten UV-Schutz, der die empfindliche Kinderhaut vor Sonnenbrand schützt.

Designs und Farben

Schwimm-Shorties gibt es in vielen bunten und kindgerechten Designs, was sie für Kinder attraktiver macht. Zudem sind sie und ihre Bewegungen unter Wasser besser sichtbar.

Atmungsaktivität

Stoff ist in der Regel atmungsaktiv und verhindert Überhitzung, besonders außerhalb des Wassers.

Nachteile Stoff-Shorties:

Geringe Wärmeisolation

Im Vergleich zu Neopren-Shorties halten Stoff-Shorties weniger lang warm, was für Kinder in kaltem Wasser nachteilig sein kann.

Haltbarkeit

Stoff-Shorties sind anfälliger für Abnutzung durch Chlor, Salzwasser und UV-Strahlung. Sie können schneller ausbleichen oder ihre Form verlieren.

Grössenanpassung

Stoff-Shorties dehnen sich weniger als Neopren, was bei Deinem schnell wachsenden Kind dazu führen kann, dass sie schneller zu klein werden.

Pflegeaufwand

Sie müssen nach jeder Nutzung gründlich ausgespült werden, um Chlor- oder Salzschäden zu vermeiden, und sollten nicht zu lange in der Sonne trocknen.

Fazit: Ist ein Neoprenanzug oder Stoff-Shortie für Dein Kind sinnvoll?

Ein Neoprenanzug für Kinder kann gerade in kühleren Gewässern oder bei längeren Aufenthalten im Wasser sehr sinnvoll sein. 

An heissen Sommertagen kann hingegen ein Shortie als Schutz vor der Sonne sinnvoll sein. Es kommt letztlich darauf an, welche Aktivitäten Du mit Deinem Kind planst und wie viel Zeit ihr im Wasser verbringt.

In beheizten Hallenschwimmbädern, deren Wassertemperatur normalerweise zwischen 28 und 30 Grad Celsius liegt, sind Neoprenanzüge und Stoff-Shorties meist nicht erforderlich. Auch Schwimmenlernen in angeleiteten Kursen geht besser in der natürlichen Form ohne Shorty und ohne Neopren.

Regelmässige Bewegung im Wasser und der Besuch von Schwimmkursen stärkt das Immunsystem und trainiert die Thermoregulation aller Babies, Kleinkinder, Kinder und Erwachsenen nachhaltig.

Autor: Jana Mantz

Datum: 19.12.2024

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